Zeugnis ablegen (4/6) Die Tagebücher des Victor Klemperer Vierter Teil: Die Jahre 1939 und 1940 Von Victor Klemperer Bearbeitung: Klaus Schlesinger Regie: Peter Groeger Mit: Udo Samel Ton und Technik: Peter Kainz und Dagmar Looke Produktion: DeutschlandRadio Berlin / ORB 1996 Länge: 53"55 Teil 5 am 18.09.2024, 22.03 Uhr Victor Klemperer versucht im letzten Moment, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. Doch der späte Auswanderungsversuch misslingt. "Vom amerikanischen Generalkonsulat in Berlin erhalten wir die Vormerknummern der Warteliste: 56429 und 30." Klemperers Versuch, in die USA zu emigrieren, wird zu spät und halbherzig unternommen - und scheitert. Ende Mai 1940 wird das Ehepaar aus seinem Haus vertrieben und in eines der "Judenhäuser" eingewiesen. Die Furcht vor der Deportation und das Grauen angesichts der Gestapo-Razzien nehmen zu. Dieser vierte Teil der Funkbearbeitung umfasst die Jahre 1939 bis 1940. Victor Klemperers Tagebucheintragungen, die dem sechsteiligen Hörspiel "Zeugnis ablegen" zugrunde liegen, reichen insgesamt vom 14. Januar 1933 bis zum 10. Juni 1945, als er in das zerstörte Dresden zurückkehrte - einer der wenigen überlebenden Juden dieser Stadt. Die detaillierten Beschreibungen seiner Alltagserfahrungen in einem Deutschland, in welchem jüdisches Leben immer unmöglicher wird, sind ein wertvolles wie bewegendes Zeitdokument. Victor Klemperer (1881-1960), Sohn eines Rabbiners aus Landsberg/Warthe, war ein namhafter Romanist, seit 1920 Professor an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 zwangsentlassen wurde. Von 1945 bis 1960 arbeitete er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Er verfasste zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der italienischen und französischen Literatur. Berühmt wurde er mit seiner Abhandlung von "LTI - Notizbuch eines Philologen" (1947), in der er die ideologische Verwendung der deutschen Sprache in der Nazizeit analysiert. Klaus Schlesinger (1937-2001) schrieb als Schriftsteller und Journalist Prosa, Hörspiele, Reportagen und Essays. 1980 übersiedelte er von Ost- nach West-Berlin. Hörspielfassung der Klemperer-Tagebücher aus den Jahren 1933-45 "Zeugnis ablegen" (DLR Berlin/ORB 1996), aus den Jahren 1918-32 "Leben sammeln" (DLR Berlin/ORB 1997) und über die DDR-Zeit der Klemperers "Zwischen allen Stühlen" (DLR Berlin/SFB-ORB 1999). Die Tagebücher des Victor Klemperer Zeugnis ablegen (4/6)
Realität und Wirklichkeit konstruiert sich im Kopf ebenso wie Irrsinn und Wahn. Der Kopf ist noch viel mehr: Alles was ist, was mensch aber nicht wahrnehmen kann, ist nicht. Im Kopf verknüpfen sich Geräusche mit Bildern. Es konstruieren sich anhand des Wahrgenommenen Wirklichkeiten und eigene Welten. Hörspiele sind ein Beispiel dafür. Und Hörspiele, Hörbücher, Mitschnitte von Wortlastigem gibt es in jeder IKL Sendung zu hören. Und dank Kopf eben auch um dies alles zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören oder vielleicht auch nur um diesen nur weiter zu verwirren. "IKL kann immer dann auftreten, wenn die Schallreize so geartet sind, dass sie keiner möglichen außerhalb des Kopfes befindlichen Schallquelle zugeordnet werden können und/oder eine Adaption auf einen Raum und mögliche in diesem befindliche Schallquellen nicht stattgefunden hat; wenn also der Hörer von einer Schallquelle und ihrer Situation sozusagen überrascht wird." (wiki) IKL-Website